Baukasten für die kleine Alchimistenküche

Du hast dein Herz für DIY-Kosmetik entdeckt, vielleicht schon ein, zwei Rezepte gerührt und willst jetzt richtig einsteigen? Super!!!

Wenn du dich nun aber in den einschlägigen Onlineshops für DIY-Kosmetik herumtreibst, wirst du schnell feststellen, was für Unmengen an Rohstoffen, Wirkstoffen und Zubehör es so gibt. Da kann man superschnell in einen Kaufrausch geraten und und wahnsinnig viel Geld ausgeben für Sachen, die man am Ende (zunächst) doch nicht braucht. Glaub mir, ich spreche aus Erfahrung 😉

Deshalb habe ich einen kleinen Baukasten mit Basic-Zubehör zusammengestellt, mit dem du aus meiner Sicht viele schöne Dinge zaubern kannst. Er lässt sich beliebig erweitern. Und falls du irgendwann doch die Lust am Rühren verlierst, kann man die Einzelteile noch anderweitig verwenden.

Reiningungsalkohol gibt es unter anderem in der Apotheke.

Alkohol, mindestens 70%: Reinlichkeit ist das A und O, wenn man Kosmetik selbst rührt. Denn je sauberer die Umgebung, desto länger hält die Kosmetik. Nun sind unsere Küchen keine Labore. Die Geräte, die wir verwenden, sind nicht völlig steril. Und unsere Konservierungsmittel sind nicht die Hammerbomben aus der Industrie, die eine Creme mal eben jahrelang haltbar machen, dafür aber auch die meisten Wirkstoffe töten. Um trotzdem halbwegs sauber zu arbeiten, sind zwei Dinge wichtig: heißes Wasser und hochprozentiger Alkohol. Ich spüle den Mixtopf, den Deckel, Geräte wie den Spatel und die Aufbewahrungsdosen mit kochendem Wasser ab und trockne sie mit einem Küchenkrepp. Anschließend wische ich sie mit Küchenkrepp und etwas hochprozentigem Alkohol aus, um möglichst viele Keime abzutöten. Mehr dazu, wie du deine Kosmetik möglichst keimfrei herstellst, erfährst du hier.

Töpfchen, Tiegel, Flaschen: Es gibt viele Arten, die selbstgemachte Kosmetik zu verpacken.

Aufbewahrung: Eure Cremes, Gele und Wässerchen müssen irgendwie verpackt werden. Für den Hausgebrauch bietet es sich an, robuste Verpackungen von aufgebrauchter Kosmetik wiederzuverwenden. Zum Beispiel Shampooflaschen oder Cremetiegel. Denn damit spart man Verpackungsmüll. Geschenke dagegen sehen nicht so toll aus, wenn vorne auf der Cremedose noch das Logo eures alten Creme-Herstellers prangt. Im Internet kann man günstig wiederverwertbare Dosen, Tiegel und Flaschen kaufen. Für die einmalige Verwendung als Geschenk gehen auch die leeren Reisefläschchen von Rossmann, DM und Co. Allerdings ist das Plastik nicht sonderlich stabil und kann nicht abgekocht werden. Deshalb rate ich, wenn du die Verpackungen von den Beschenkten zurückforderst (was durchaus Sinn macht im Hinblick auf Abfallvermeidung), in bessere Plastik- oder Glasgefäße zu investieren.

Eine Feinwaage macht Sinn, wenn man sehr kleine Mengen abmessen muss.

Feinwaage: Der Thermi besitzt eine eigene Wiegefunktion und beim TM6 ist es mittlerweile sogar möglich, ein Gramm abzuwiegen. Ich besitze den TM5 und kann in Fünf-Gramm-Stufen wiegen. Allerdings ist mir aufgefallen, dass die Waage im Kleinstmengenbereich nicht besonders zuverlässig misst. Dadurch kann schnell das Mischungsverhältnis durcheinanderkommen, was zum Problem wird, wenn ihr kleinere Mengen herstellt.

Und dazu rate ich, denn ein 200g-Pott Gesichtscreme ist schnell gemacht, aber die kannst du gar nicht so schnell aufbrauchen, es sei denn, du schmierst viermal am Tag. Außerdem ist es schade, so viel Creme und damit teure Rohstoffe wegzuwerfen, wenn deine Mischung mal misslungen ist. Denn das passiert mir auch häufig genug.

Abhilfe schafft eine Feinwaage, die in Bereichen von 0,01 Gramm misst. Ich habe mir zum Beispiel diese hier zugelegt. Allerdings habe ich festgestellt, dass man auch nur Schüsseln, die unter 200g wiegen, daraufstellen kann. Eine Feinwaage wird auch ab dem Zeitpunkt wichtig, an dem ihr verstärkt mit Wirkstoffen wie Glycerin, Zinc oder Hyaluron arbeiten wollt. Denn deren Einsatzkonzentration bewegt sich meist im Eins Komma-Bereich und das kann die eingebaute Waage des Thermi nicht leisten.

Kennt man sonst aus dem Chemieunterricht: Ein pH-Wert-Tester.

pH-Wert-Teststreifen: Egal, was die Kosmetikindustrie dir so alles verspricht, Kosmetik ist nicht dazu da, nachhaltige Veränderungen in den biologischen Prozessen des Körpers zu bewirken. Das ist allein der Medizin vorbehalten. Kosmetik soll die Prozesse der Haut unterstützen, mehr nicht. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns beim Herstellen unserer eigenen Kosmetik daran orientieren, unter welchen Bedingungen unsere Haut am besten arbeitet. Dazu zählt der pH-Wert. Was das ist und warum das wichtig ist, erklärt zum Beispiel Heike Käser, die Päpstin unter den DIY-Kosmetik-Bloggern, sehr gut. Der natürlich pH-Wert der Haut liegt bei 5,5, also im leicht sauren Bereich. Wenn wir wollen, dass unsere Kosmetik die Haut nicht stresst, sondern sie unterstützt, müssen wir ihr Produkte anbieten, die in diesem pH-Wert-Bereich liegen. Da unsere Rohstoffe aber selbst ganz unterschiedliche Werte haben (Aloe Vera-Gel zum Beispiel ist eher basisch, Hydrolate eher sauer) müssen wir unsere fertige Kosmetik auf ihren pH-Wert testen. Das geht am besten mit solchen Teststreifen (Meiner ist von Dragonspice). Einfach ein Stück abreißen und etwas Gel oder etwas in destilliertem Wasser gelöste Creme mit einem sauberen Spatel daraufstreichen. Je nachdem, wie sich die Farbe ändert, ist der pH-Wert.

Zitronensäure und Natron: Der pH-Wert deiner Kosmetik liegt nicht im hautfreundlichen Bereich? Kein Problem, das kann man einstellen.

Ist er zu basisch, tropfe einfach ein wenig Zitronensäure hinein, das senkt den pH-Wert. Oft reicht schon ein Tropfen, deswegen rühre nach jedem Tropfen, den du zugibst, um und miss nach. Du musst nix Teures kaufen, die Zitronensäure, die du als Konzentrat im Supermarkt kaufen kannst, reicht völlig.

Es kann aber auch passieren, dass dein Gel oder deine Creme zu sauer ist. Dann streu einfach eine Prise Natron hinein, das hebt den pH-Wert wieder. Auch hier gilt: Nach jeder Prise umrühren und nachmessen.

Natron erfüllt aber auch noch eine andere Funktion in deinem Alchemie-Baukasten: Es ist ein supertolles Mittel gegen Schweißgeruch und deswegen das Must-Have in den meisten selbstgemachten Deos.

Destilliertes Wasser ist nahezu frei von Keimen und deswegen besser als Leitungswasser

Destilliertes Wasser: Wie wohnen in einem Gebäude aus den siebziger Jahren. Manchmal, wenn ich morgens dusche, riecht das Wasser nach Metall. Wir haben mal eine Wasserprobe analysieren lassen, es ist sauber, zumindest im Hinblick auf die Kriterien von Leitungswasser. Und die Rohre sind halt alt. Aber will ich Metallmoleküle, Keime etc. in meiner Kosmetik haben? Nö. Deshalb rate ich dazu, destilliertes Wasser zu nehmen, zum Beispiel für Duschgel. Das ist weitgehend frei von Keimen und weiteren unerwünschten Stoffen und damit keine zusätzliche Belastung für dein Konservierungsmittel.

Wenn deine Kosmetik haltbar sein soll, musst du dir Gedanken um eine Konservierung machen.

Konservierungsmittel: In der industriell gefertigten Kosmetik wird eine Vielzahl von Konservierungsmitteln eingesetzt, um die Produkte von Viren, Bakterien und Pilzen freizuhalten. Bekannteste Vertreter sind die Parabene, wobei die Wissenschaft immer noch darüber streitet, ob die nun schädlich sind oder nicht. In herkömmlicher Kosmetik stecken viele weitgehend künstlich hergestellte Konservierungsstoffe, die dafür sorgen, dass das Produkt möglichst lange haltbar ist. Das wollen und werden wir nicht erreichen. Denn Konservierungsmittel killen auch Wirkstoffe und die nützlichen Bakterien auf unserer Haut.

Doch wenn du deine Kosmetik nicht im Kühlschrank lagerst und innerhalb einiger Tage aufbrauchst, solltest du dir Gedanken über eine Konservierung machen, sonst werden dir deine schönen Kreationen ziemlich schnell schimmelig. Hier erkläre ich dir, wie du das vermeiden kannst. Für den Anfang empfehle ich dir Biokons, ein auf biologischer Basis hergestelltes Präparat, das sehr zuverlässig wirkt. Allerdings kann es in wässrigen Produkten wie Gel schon mal eine medizinisch riechende Duftnote hinterlassen. Oft verfliegt der unangenehme Geruch mit der Zeit, er lässt sich aber auch mit intensiven ätherischen Ölen ganz gut überdecken.

Rein aus Öl und Fetten bestehende Fette musst du nicht mit Biokons konservieren, da sie kein Wasser enthalten und dementsprechend auch nicht schimmeln können. Aber Fette können ranzig werden und dir dadurch dein Produkt kaputt machen. Als Gegenmaßnahme für rein fettbasierte Produkte solltest du deshalb etwas Vitamin E hinzugeben, das hält die Öle stabil.

Mandelöl ist ein prima Basis-Öl und für jede Haut geeignet.

Öle: Jetzt geht’s ans Eingemachte – die Rohstoffe. Für die meisten Rezepte braucht man etwas Fett, meist in der Form von Ölen. Aus dem Supermarkt weißt du, dass es eine Vielzahl von verschiedenen Ölen gibt. Sie alle sind unterschiedlich aufgebaut und haben unterschiedliche Wirkungsweisen. Manche Öle sind gut geeignet, um trockene Haut zu versorgen, andere wiederum nähren fettige Haut, ohne dass sie noch fettiger wird. Zu diesem Thema kann ich dir erneut die Beiträge von Heike Käser ans Herz legen, die sich sehr viel mit Ölen, ihrem chemischen Aufbau und ihren Wirkungsweisen beschäftigt. Auch hier gilt: erstmal klein anfangen und sich herantasten an das Lieblingsöl. Es reicht, sich ein, zwei Basisöle zuzulegen und erstmal mit denen zu experimentieren, bevor mal viel Geld für Öle ausgibt. Denn diese werden mit der Zeit nicht nur ranzig, einige empfindliche wie Nachtkerzenöl oxidieren auch und verlieren dadurch ihre Wirkstoffe. Zum Start empfehle ich deshalb ein Mandelöl (zum Beispiel dieses) und ein Jojobaöl (zum Beispiel dieses)oder ein Traubenkernöl (zum Beispiel dieses). Alle drei haben eine unterschiedliche Haptik, sind recht unempfindlich in der Verarbeitung und gut geeignet, um herauszufinden, was die eigene Haut gut findet.

Konsistenzgeber wie Sheabutter machen deine Creme erst cremig.

Konsistenzgeber: Damit deine Creme auch eine cremeartige Konsistenz bekommt, musst du ihr sogenannte Konsistenzgeber zufügen. Das können verschiedene Zutaten sein, die verschieden wirken. Eine Möglichkeit, Konsistenz und gleichzeitig viele wervolle Wirkstoffe in die Creme zu bringen, sind feste Fette wie Sheabutter und Kakaobutter. Sheabutter zum Beispiel pflegt sehr gut bei trockener oder geschädigter Haut, ist aber auch für normale Haut geeignet, ohne dass sie ein fettiges Gefühl auf der Haut hinterlässt. Kakaobutter dagegen macht eine viel festere Konsistenz und ist super geeignet bei sehr trockener Haut, für Bodycreams, in Badepralinen oder in Nachtcreme. Beides empfehle ich für den Baukasten.

Beerenwachs oder auch Japanwachs verhilft der Creme zu mehr Festigkeit.

Wachse: Wachse braucht man für verschiedene Dinge. Zum einen, um der Creme zu mehr Stabilität zu verhelfen. Ich gebe gern etwas Wachs in Bodybutter, denn gerade im Sommer oder im Schwimmbad, wo es sehr warm ist, neigen diese Fettcremes dazu, fast flüssig zu werden, vor allem, wenn Kokosöl drin ist. Dazu machen Wachse normale Cremes angenehmer und helfen im Winter, die Haut etwas abzudichten, damit in der trockenen Heizungsluft nicht so viel hauteigenes Wasser verdunsten kann. Und zu guter Letzt sind es Wachse, die dem Balsam oder dem Lippenpflegestift erst seine harte Konsistenz geben.

Der Klassiker unter den Wachsen ist das Bienenwachs. Ich mag seinen Geruch sehr, möchte euch aber für den Baukasten ein anderes Wachs empfehlen: das Beerenwachs. Es schmilzt anders als Bienenwachs klar auf, hat wenig Eigengeruch und vor allem lässt es sich fast rückstandslos ausgießen, weil es nicht so schnell fest wird. Bei Bienenwachs musst du fast ein Drittel mehr einkalkulieren, da es beim Ausgießen sofort wieder fest wird und unglaublich viel am Mixtopfrand hängen bleibt.

Xanthan ist auch in der Kosmetikindustrie beliebt.

Xanthan: Wenn du die Inhaltsstoffe von herkömmlicher Kosmetik durchliest, bist du bestimmt schon mal über den Begriff Xanthan gestolpert. Dahinter verbirgt sich ein natürlich vorkommender Stoff, der sowohl in der Kosmetik als auch sehr häufig in der Lebensmittelindustrie als Verdicker eingesetzt wird. Aufgelöst macht er aus flüssigen Formulierungen eine gel- bis puddingartige Masse.

In der Kosmetik ist Xanthan ein sehr gutes Helferlein. Denn es bewirkt nicht nur, dass wir schöne Gele produzieren können. Xanthan legt sich auch wie ein Gitter auf die Haut und hemmt das Verdunsten von Wasser aus der Haut. Doch es gibt einen Nachteil: Zuviel davon hinterlässt einen klebrigen Film auf der Haut, den man in Fetzen wieder abrubbeln kann. Das Problem aus meiner Sicht ist, dass ein Gel mit einer Konsistenz wie aus der Drogerie (was ich haptisch schön finde) schon viel zu viel für die Haut ist und oben genannten, unschönen Nebeneffekt hat. Es gibt aber noch andere, synthetisch hergestellte Gelbildner, die diese Wirkung nicht haben. Ich werde demnächst ein bisschen damit experimentieren.

Ein schönes Pflanzenwasser riecht nicht nur gut, es pflegt auch.

Hydrolat: Ein Hydrolat ist ein Wasser, das als Nebenprodukt bei der Destillation von ätherischen Ölen entsteht und wasserlösliche Stoffe einer Pflanze enthält. Es gibt viele verschiedene Arten von Hydrolaten, weil sich aus fast jeder Pflanze ein Hydrolat machen lässt. Auch Hydrolate haben ganz unterschiedliche Wirkungsweisen. Sie werden in Cremes und Gelen anstelle von (destilliertem) Wasser verwendet, um die Kosmetik mit Wirkstoffen anzureichern.

Das bekannteste und beliebteste Hydrolat ist sicher das Rosenwasser. Doch nicht nur hier solltest du darauf achten, dass du reines Hydrolat bekommst. Kaufe es nicht im Asia-Laden, denn dieses Rosenwasser hat meist noch nie eine Rose gesehen, sondern sein Duft ist künstlich hergestellt. Auch DAB (Apothekerqualität) würde ich nicht empfehlen, weil hier naturreines und künstlich hergestelltes Rosenwasser gemischt werden. Ein Rosenhydrolat kann ich für den Anfang sehr empfehlen, es duftet süß nach Rose, beruhigt die Haut und gibt Feuchtigkeit.

Macht schönen Schaum:das Tensid Betain

Tensid: Schwieriger Begriff, einfache Erklärung: Tenside sind sogenannte waschaktive Substanzen oder einfach gesagt: Schaumbildner. Wenn du ein Duschgel oder eine Waschlotion rührst, brauchst du einen Anteil Tensid, das quasi wie Seife funktioniert. Es schäumt, es reinigt. Es gibt Tensid in flüssiger und in Pulverform. Letzteres macht nur Sinn, wenn du ein an sich trockenes Produkt wie Badebomben herstellst, was erst im Wasser schäumen soll. Für wasserbasierte Waschprodukte wie Shampoo und Duschgel nimm ein flüssiges Tensid. Mein bislang liebstes Tensid ist Betain. Es ist mild zur Haut und macht einen schönen, feinen Schaum. Für den Start sehr empfehlenswert. Ich teste allerdings gerade im Zuge meiner Experimente zum Thema Badezusatz und werde demnächst in einem Beitrag über weitere Tenside berichten.

Lamecreme wird jetzt nicht als der klassische Emulgator für Einsteiger gehandelt, bringt aber super Cremes hervor.

Emulgator: Zu diesem Begriff gibt es unzählig viel Literatur und unzählige Diskussionen. Kurz und knapp: Im Chemieunterricht haben wir gelernt, dass Wasser und Öl sich nicht sonderlich mögen. Zusammengekippt schwimmt Fett immer oben. In einer Creme aber sind Wasser und Öl vereint. Und ihr Kuppler heißt Emulgator. Hör bitte nicht auf die Leute, die überall herumposaunen, Emulgatoren seien ein Teufelszeug der Lebensmittelindustrie. Denn das stimmt nicht. In Milch zum Beispiel ist der natürliche Emulgator Lecithin vorhanden. Er bewirkt, dass das Milchfett und das Wasser sich nicht trennen. Auch Pflanzen enthalten Lecithin.

Es gibt eine ganze Reihe von Emulgatoren in der Kosmetik. Sie haben unterschiedliche Auswirkungen darauf, wie sich die Creme anfühlt und wie sie aussieht. (Heike Käser beschreibt hier die Wichtigsten.) Emulsan ist der Emulgator, der meist für Einsteiger empfohlen wird, weil er sowohl Cremes mit hohem Wassergehalt wie auch Cremes mit etwas höherem Fettgehalt prima verbindet. Ich muss allerdings gestehen, dass ich ihn nie getetstet habe. Ich werde das demnächst aber mal nachholen. Mein Favorit bis jetzt heißt Lamecreme, ein Emulgator für Cremes mit etwas mehr Fett. Er hinterlässt ein samtweiches Hautgefühl und – man mag es bei der Fettmenge von bis zu 35% nicht glauben – er mattiert die Haut. Kann ich daher nur empfehlen.

Aloe Vera ist ein echtes Multitalent.

Aloe Vera: Kommen wir zu den Wirkstoffen. Ein absolutes Must-Have ist Aloe Vera. Es spendet Feuchtigkeit, lindert Juckreiz, kühlt und nährt bei Sonnenbrand, hilft bei der Wundheilung… Eine echte Superpflanze. Es gibt mehrere Möglichkeiten, an Aloe Vera zu kommen. Ihr könnt zum Beispiel eine Pflanze kaufen und immer dann wenn ihr etwas Aloe Vera braucht, eines der dicken Blätter abschneiden und schälen. Das durchsichtige fest-glibberige Gel darin ist Aloe Vera.

Zweite Möglichkeit ist, sich ein Gel zu kaufen. Achte darauf, dass es einen möglichst hohen Aloe Vera-Gehalt hat. Und die dritte Option ist meine Lieblingsvariante: Rühr es selbst aus einem 200:1-Pulver. Das ist hochkonzentrierte, getrocknete Aloe Vera, die mit Wasser neu hydriert wird. Jasmin von Schwatz Katz hat dem einen ganzen Blogbeitrag gewidmet, ist sehr wissenswert. Nicht erschrecken, ein aus getrocknetem Aloe Vera-Extrakt gerührtes Gel ist nicht gelig, sondern flüssig wie Wasser. Mit Xanthan kann man es gelig machen. Ich mach’s meistens nicht, weil ich das Aloe Vera-Gel gleich weiterverwende, in Produkten, denen ich später selbst eine Konsistenz gebe. Dr Vorteil an diesem Prinzip ist, dass du nur so viel Aloe Vera-Gel herstellst, wie du gerade brauchst, und es nicht zusätzlich konservieren musst.

Bei Wunden und gereizter Haut einfach unschlagbar: D-Panthenol

D-Panthenol: Die Endung dieses Wortes wirst du sicher von einer medizinischen Fettcreme gegen Wunden kennen. Und ja, D-Panthenol ist der Hauptwirkstoff in dieser Creme. D-Panthenol lässt Wunden schneller heilen und beruhigt gereizte Hautstellen. Ich gebe gern davon einen oder zwei Tropfen in meine Kosmetik, da ich leider die blöde Angewohnheit habe, mir oft im Gesicht zu kratzen und des Öfteren offene Stellen habe. Seit ich D-Panthenol einrühre, ist es mit dem schnellen Heilungsprozess besser geworden.

Gut für den Körper und die Seele: Ätherische Öle

Ätherische Öle: Das Sahnehäubchen für deine Kreationen. Denn mit den ätherischen Ölen kommt der Duft in dein Produkt. Und nicht nur das, die Öle haben auch bestimmte Wirkungsweisen. Sie können beruhigend wirken (Lavendel), belebend (Melisse, Pfefferminze), stimmungsaufhellend (Orange, Zitrone), antibakteriell (Teebaumöl, Salbei) oder sie sorgen für einen klaren Kopf, was gerade bei Erkältungen eine Wohltat ist (Eukalyptus). Ätherische Öle werden durch Destillation gewonnen und es gibt sie von vielen verschiedenen Pflanzen.

Wenn man in den Shops die schiere Menge der verfügbaren Öle sieht, dann lockt das schon, sich möglichst viele davon zum Ausprobieren zu kaufen. Doch aus eigener Erfahrung weiß ich: Man nutzt davon nur eine Handvoll. Deshalb ist es ratsam, im Baukasten mit einem Starterset aus vier verschiedenen Duftrichtungen zu beginnen. Etwas Blumigem, etwas Fruchtigem, etwas Erfrischendem und etwas Krautigem. Das Set kann zum Beispiel wie gezeigt aus Lavendel, Orange süß, Pfefferminz, Eukalyptus und Melisse bestehen, muss aber nicht. Wichtig ist, dass du es gern riechen magst.

Und nun, wo dein Baukasten komplett ist, husch husch ans Mixtöpfchen und losgerührt!