Für schöne Haare

„Waldbad“-Shampoo

Mein Heimatort Celle liegt südlich der Lüneburger Heide, und diese typische Landschaft aus Sand und Heide ist auch hier noch ziemlich ausgeprägt. Zu Weihnachten ist das manchmal etwas blöd, denn im Wäldchen um die Ecke wächst nicht eine einzige Tanne, von der man mal ein Ästchen zur Deko holen könnte. Doch dafür gibt es Kiefern, soweit das Auge reicht.

Vor kurzem bin ich in dem Wäldchen spazieren gewesen und habe ein paar Kiefernzweige für einen Kranz mitgenommen. Dabei kam mir der Gedanke, dass man damit ja eigentlich auch mal was Kosmetisches machen könnte. Aber nicht das typische Erkältungsbad. Obwohl man dessen erfrischende und Kopf-und-Nase freimachende Wirkung jetzt im grauen Januar schon ganz gut gebrauchen kann. Und dann fiel mir ein, dass ich ja gar kein Haarshampoo mehr habe. Der perfekte Zeitpunkt also, um mal etwas Neues zu probieren.

Ein Kiefernsud als Basis

Normalerweise nehme ich immer Kamillentee als Grundlage für ein Shampoo für meine blonden Haare, oder Schwarztee, wenn ich was für jemand Dunkelhaarigen rühre. Die Tees sollen gut für die jeweilige Haarfarbe sein. Doch man kann auch Kiefernnadeln aufgießen, in vielen Foren wird der Tee daraus als Tipp bei Erkältungen gegeben. Und in der Haarpflege soll ätherisches Kiefernnadelöl die Haarstruktur stärken und die Kopfhaut reinigen. Also habe ich von den mitgebrachten Kiefernnadeln etwas abgezweigt und einen Aufguss damit gemacht.

Es roch erstmal etwas gewöhnungsbedürftig, gar nicht so, wie man Kieferngeruch sonst kennt. Wahrscheinlich lag es daran, dass ich „alte“ Nadeln genommen habe, für Tees wird immer empfohlen, junge Triebe zu nehmen. Das werde ich demnächst mal testen. Aber der Geruch verfliegt recht schnell und wenn man das Shampoo später ohnehin noch mit ätherischen Ölen beduftet, dann riecht es herrlich nach einem Spaziergang im Wald.

Kiefer mit Zitrone und Holz

Da ich in einem Anfall von Bestell-Wahn mal einen ganzen Haufen ätherischer Öle bestellt habe – darunter so manches Nadelbaumöl – habe ich eine kleine Duft-Komposition zusammengestellt. Zur Kiefernnadel kommt die etwas süßlicher duftende Zirbelkiefer. Ein paar Tropfen Zitronenöl geben einen Hauch von Frische, während etwas Zedernholzöl das Ganze wieder etwas erdet und die holzige Note hineinbringt . Ihr könnt aber natürlich auch nur Kiefernöl nehmen oder es mit Wald-Ölen eurer Wahl kombinieren.

„Waldbad“-Shampoo

Zutaten für ca. 250g:

  • Eine Handvoll Kiefernnadeln, abgezupft und gewaschen
  • 200 g destilliertes Wasser (optional könnt ihr auch nur Wasser ohne Aufguss nehmen, dann gleich 140 g abmessen)
  • 90 g Betain
  • 10 g Mandelöl
  • 1 TL Xanthan
  • 10 g Aloe Vera-Gel (fertig oder selbst hergestellt)
  • 20 Tr. ätherisches Kiefernöl
  • 20 Tr. ätherisches Zirbelkiefernöl
  • 7 Tr. ätherisches Zitronenöl
  • 7 Tr. ätherisches Zedernholzöl
  • 15 Tr. Biokons
  • etwas grüne Lebensmittelfarbe

Zunächst Wasser im Topf zum Kochen bringen. Dann die Kiefernnadeln hineinlegen und ziehen lassen, bis das Wasser lauwarm ist. Anschließend durch einen Tee- oder Kaffeefilter abseihen.

140 g vom Kiefernsud abmessen (ggf. mit destilliertem Wasser auffüllen) und zusammen mit dem Aloe-Vera-Gel und dem Xanthan in den Mixtopf geben und 2 Min/St. 3 mixen, bis es gelartig ist. Dann das Mandelöl, das Betain, die ätherischen Öle, die Farbe und das Biokons zugeben und 1Min/St. 2,5 mixen. Wenn die Farbe noch Schlieren zieht, einfach ein bisschen mit dem Spatel umrühren.

Etwas Shampoo abnehmen und den PH-Wert-Test machen. Gegebenenfalls mit einer kleinen Prise Natron (bei zu sauer) oder einem Tropfen Zitronenkonzentrat (bei zu basisch) nachkorrigieren.

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