Pumpkin Pie – Bodycream
Mindestens einmal im Herbst muss es bei mir Pumpkin Pie geben. Der Kuchen riecht herrlich nach Gewürzen, aber schmeckt durch den Kürbisanteil nicht so süß und vor allem noch nicht nach Weihnachten. Denn ich gehöre zu den Leuten, die vor Totensonntag noch keinen Weihnachtsmann sehen wollen. Mein Männe ist eigentlich etwas krüsch, wenn es um Kuchen geht. Am liebsten hat er Käsekuchen, alles andere isst er, weil’s eben da ist. Doch beim Pumpkin Pie muss ich aufpassen, dass ich am anderen Tag auch noch was abbekomme, so gut schmeckt der ihm.
Neulich beim Stöbern auf Pinterest stieß ich auf eine amerikanische DIY-Beauty-Bloggerin, die Badebrocken mit einer Pumpkin Spice-Fertigmischung gemacht hatte. Da begann der kreative Teil in meinem Hirn natürlich zu arbeiten. So eine schöne Bodycream mit Pumpkin Pie-Geruch wäre schon was Feines. Aber ohne Fertigmischung. Den Geruch bekommt man nämlich auch mit klassischen Gewürzen hin.
Natürlicher Duft durch Ölauszug
Und zwar durch Mazeration. Schwieriges Wort, aber ganz einfaches Verfahren. Denn ein Mazerat ist ein Ölauszug. Dafür werden Pflanzenteile, Blüten oder Gewürze warm oder kalt in Öl eingelegt und so die öllöslichen Stoffe wie Duft, Vitamine etc. auf das Öl übertragen. Anschließend wird das Öl durch einen Kaffee- oder Teefilter abgeseiht und kann weiterverwendet werden.
Ölauszug im Thermomix – So geht’s:
Einen Ölauszug kann man auf verschiedene Arten machen. Für den Warmauszug kommt das Öl zusammen mit der Einlage in einen Topf und wird für etwa eine Stunde auf mittlerer Stufe gekocht. Hat den Vorteil, dass es schnell geht, aber den Nachteil, dass empfindliche Inhaltsstoffe wie Vitamine durch die Hitze kaputt gehen können. Für den Kaltauszug kommen Einlage und Öl in ein Marmeladenglas, das etwa zwei Wochen an einem hellen Ort steht und jeden Tag einmal leicht geschwenkt wird. Ist schonend für die Inhaltsstoffe, aber dauert natürlich.
Doch dank unseres Thermi können wir einen schonenden Warmauszug machen, ohne wochenlang warten zu müssen. Dafür gibst du einfach eine Handvoll Pflanzenteile oder Gewürze in den Mixtopf und übergießt sie mit Öl, bis sie etwa halbwegs bedeckt sind. Dann stellst du die Temperatur auf 60 °C und lässt es mit der Sanftrührstufe 80 Minuten rühren. Das reicht schon, um die wichtigen Inhaltsstoffe schonend im Öl zu lösen. Anschließend seihst du das Öl durch einen Filter ab. Ich nutze immer einen Teefilter und klemme ihn an einen Rührtopf, damit er frei über der Tasse hängt, in die das Öl dann laufen soll. Denn du brauchst ein bisschen Geduld, bis das Öl komplett durch den Filter gelaufen ist, kann nochmal eine gute Stunde vergehen.
Auf diese Weise habe ich das Duftöl gemacht, das als Basis für die Pumpkin Pie-Cream dient. Das Gute daran: Es sind nur Auszüge aus echten Gewürzen drin, die auch noch eine Wirkung haben. Zimt wirkt stimmungsaufhellend und desinfizierend, Nelken antibakteriell und entzündungshemmend, genau wie Ingwer. Der Kürbis enthält viel Vitamin A und Zink.
Ich rieche nach Kuchen!
Die Creme habe ich neulich an einem Sonntagnachmittag gemacht. Mein Männe war arbeiten, deshalb konnte ich schön die ganze Küche in Beschlag nehmen. Denn mein Thermi steht direkt neben der Kaffeemaschine und wenn ich in meiner Alchimistenküche rühre, kann das für ihn schon mal bedeuten, dass er ein paar Stunden keinen Kaffee machen kann. Als er dann nach Hause kam, musste er erstmal Schnupperprobe machen. Denn ich war so begeistert von dem zarten Gewürzduft, dass ich gar nicht mehr aufhören konnte zu sagen: „Irre, ich rieche wie Kuchen!“
Ich habe als Duftstoff nun erstmal nur das Öl genutzt, weil ich Bedenken hatte, dass die Creme sonst zu stark riechen könnte. Das ist aber nicht der Fall. Das nächste Mal werde ich das destillierte Wasser auch einmal mit den Gewürzen, dem Ingwer und dem Kürbis aufkochen. Dadurch gewinnt man zum einen noch die wasserlöslichen Inhaltsstoffe und der Duft der Creme wird intensiver.
Pumpkin Pie-Bodycream
Zutaten (für etwa 200g)
- 60 g Traubenkernöl
- ca 2 cm großes Stück Ingwer
- 1/4 TL Anissamen
- 1/2 TL gemahlenen Zimt oder eine halbe Zimtstange
- 6 Nelken
- 1/4 TL Muskat gemahlen
- 1 ca. 2cm breite Spalte Hokkaido-Kürbis
- 15 g Sheabutter
- 25 g Lamecreme
- 5 g Kakaobutter
- 150 g destilliertes Wasser
- 2 g Glycerin
- 3 g D-Panthenol (optional)
- 1 gr Kaliumsorbatlösung und 3 gr. Pentylene Glycol oder 15 Tr. Biokons als Konservierung
Zunächst einen Ölauszug herstellen. Dafür den Kürbis und den Ingwer in Stücke schneidenund zusammen mit den Gewürzen und dem Öl in den Mixtopf geben. 80 Minuten /60°C /Sanftrührstufe rühren lassen. Durch einen Teefilter abseihen. 50gr. Gewürzöl abmessen und zurück in den Topf geben. Dazu Lamecreme, Sheabutter und Kakaobutter geben und 5 Minuten /65 °C/Stufe 2 aufschmelzen.
Dann das Wasser zugeben und 2 Minuten /65 °C /Stufe 3 mixen. Zwischendurch mit dem Spatel runterschieben. Anschließend Heizung abdrehen und bei Stufe 2 solange mixen, bis die Mischung auf 37°C abgekühlt ist (kann so 5-6 Minuten dauern). Dann das Glycerin, das D-Panthenol und die Konservierung zugeben und nochmal 2 Minuten /Stufe 2 mixen. In ein oder zwei saubere Cremetöpfe abfüllen.
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