Gesichtspflege

Love, Rosie – Gesichtsgel

Ich bin ja ein absoluter Fan von Zwei-Phasen-Gesichtspflege. Erst ein schönes Gel auftragen, leicht antrocknen lassen und dann die fetthaltige Creme drüber. Meine trockene Haut findet das super. Seit ich das so mache, fühlen sich meine ehemals rauen Wangen den ganzen Tag ganz weich und gut befeuchtet an.

Als ich neulich einer lieben Kollegin von meinem Hobby und meinem Blog erzählte, hörte sie ganz aufmerksam zu und fragte dann, ob ich ihr nicht einen Tipp geben könnte. Denn sie hat mit ihrer Mischhaut schon eine regelrechte Creme-Odyssee hinter sich. Sowohl die Cremes aus der Drogerie wie auch die sündhaft teuren Produkte haben zu keinem befriedigenden Ergebnis geführt. Zurzeit nutzt sie ein Produkt aus der Apotheke, mit Thermalwasser. „Das ist gut für trockene Haut, haben die mir da gesagt“, sagte sie und ich meinte, einen Hauch von Zweifel in ihrer Stimme zu hören.

Viel Wasser, aber wenig Feuchtigkeit

Prinzipiell stimmt das auch, Wasser ist gut für die Haut, denn trockene und Mischhaut brauchen vor allem eins: Feuchtigkeit. Doch die meisten Cremes und Gele enthalten zwar viel Wasser, aber kaum Zutaten, die das Wasser auch in die Haut bringen und dort festhalten.

Eigentlich ist die Haut so aufgebaut, dass sie ihren Feuchtigkeitshaushalt selbst regulieren kann. Eine zusätzliche Zugabe von Feuchtigkeit von außen ist zumindest in jungen Jahren nicht nötig. Doch Umwelteinflüsse, Trinkgewohnheiten und das jahrelange Waschen mit klassischen Seifen und Reinigungsmilchen sorgen dafür, dass hauteigenes Wasser und hauteigene Fette aus den Hautschichten regelrecht herausgewaschen werden können. Dazu kommt, dass die Haut mit zunehmendem Alter nicht mehr über so viele feuchtigkeitsbindende Substanzen (Der berühmte Natural Moisturizing Factor) verfügt. Die Folge: Die Haut wird trocken.

Industrielle Öle bilden nur einen Film auf der Haut

Dass viele Menschen mit trockener Haut zu tun haben, legt schon ein Blick in die Werbung nahe. „Feuchtigkeitsspender“ oder „Hydro-Booster“ sind beliebte Beschreibungen von Kosmetikprodukten. Wasser steckt tatsächlich eine ganze Menge drin, doch das dringt gar nicht bis in die Hautschichten vor. Denn den klassischen Produkten aus der Drogerie sind in der Regel Stoffe beigemischt (Paraffine, Mineralölderivate, Silikone), die zwar ein seidiges Hautgefühl geben, die Haut aber in Wahrheit nicht unterstützen. Denn sie legen sich nur wie ein Film auf die Hornhaut, dringen aber nicht ein, weil sie den Hautfetten nicht ähnlich sind und der Körper sie nicht verwerten kann. Das Wasser verdunstet also auf der Hornhaut ungenutzt und zurück bleibt eine maskierte, aber weiterhin trockene Haut.

Man kann dem gegensteuern, indem man Cremes mit viel Wasserinhalt nutzt, die aber echte Fette und Öle als Hauptbestandteile haben, welche sich mit der Haut verbinden und das Wasser festhalten. Meine Haut ist aber ein Fan von Wasser und Fett gleichermaßen, weswegen ich bisher das Gefühl hatte, dass ihr eine einzige Creme nicht wirklich reicht. Deshalb habe ich ein fettfreies Gel kreiert, das direkt nach dem Waschen und vor dem Eincremen aufgetragen wird. Der enthaltene pflanzliche Gelbildner Xanthan erfüllt dabei eine wichtige Aufgabe: Er legt sich wie ein dünnes Netz auf die Haut und verhindert damit, dass das Wasser sofort verdunsten kann, bevor es von der Creme umschlossen wird.

Aloe Vera, Glycerin und Hyalumuco

Mit drin sind noch ein paar echte Hilfen, um das Wasser langfristig zu überzeugen, in der Haut bleiben zu wollen: Aloe Vera-Gel, Glycerin und Hyalumuco, eine Fertigmischung aus Hyaluronsäure, Chitin liquid, Feuchtigkeitsfaktor NMF (Natural moisturing factor) und D-Panthenol. Etwas Zinc PCA, das helfen soll, die Talgproduktion etwas zu hemmen, rundet das Gel ab. Wenn du nicht unter fettiger Haut und Pickeln leidest, kannst du es auch weglassen.

Wenn du also das Gefühl hast, deine Hautcreme reicht nicht aus, um deine Haut den ganzen Tag über feucht und elastisch zu halten, probier doch das Gel mal aus. Meiner Kollegin habe ich auch gleich eine Portion des Gels gemixt. Für dieses Rezept habe ich Rosenwasser genommen, weil es gut riecht, antibakteriell und abschwellend wirkt und für jeden Hauttyp gut geeignet ist. Achte allerdings darauf, dass du reines Hydrolat benutzt, kein Wasser mit künstlichem Aroma.

Love, Rosie – Feuchtigkeitsgel

Zutaten (circa 100 g)

  • 60 g Rosenhydrolat
  • 35 g Aloe Vera-Gel, gekauft oder selbst gemacht
  • 0,3 g Zinc PCA
  • 1 g Glycerin
  • 2 g Hyalumuco
  • 1/4 bis 1/3 TL Xanthan (fangt lieber mit wenig an, zuviel Xanthan kann schnell auf der Haut klebrig werden)
  • 15 Tropfen Biokons
  • 10 Tropfen synthetisches Rosenöl (schöner ist natürlich ätherisches Rosenöl, das ist zwar verdammt teuer, ihr braucht aber viel weniger davon. 1 bis 2 Tropfen genügen für viel Duft bei einem 100-prozentigen Öl, bei einem 10-prozentigen Öl können es auch 4 bis 5 sein)
  • ein Hauch rote Lebensmittelfarbe

Wenn du kein gekauftes Aloe Vera-Gel nutzt, sondern das Aloe Vera-Pulver, stell daraus als erstes das Gel her. Rühr dafür 0,15 g Aloe Vera-Pulver in 35 g destilliertes Wasser ein, bis sich das Pulver aufgelöst hat (Faustregel für Aloe Vera-Pulver nach Jasmin von Schwatzkatz: 0,5 g Aloe Vera-Pulver auf 100 g Flüssigkeit) Das Aloe Vera-Gel (Von der Konsistenz eher wie Wasser, das muss aber so) schüttest du dann mitsamt dem Hydrolat in den Mixtopf. Dazu kommen das Glycerin und das Hyalumuco.

Diese Mischung mixt du nun 15 Sek./St. 2. Dann das Xanthan zugeben und 1 Minute/St. 3 mixen, bis die Flüssigkeit gelartig wird. Es darf nicht wie Pudding sein, denn dann klebt es auf der Haut. Nun musst du mit einem pH-Streifen eine Probe machen, indem du mit dem Spatel etwas Gel aus dem Mixtopf entnimmst und auf das Papier streichst. Denn das Zinc PCA wirkt nicht bei einem pH-Wert über 7. Wenn der Wert drüber liegt, einfach einen oder zwei Tropfen Zitronensäure zugeben und unterrühren, dann senkt sich der Wert (ideal ist ein hautneutraler Wert von 5,5, wenn der Streifen also zwischen 4 und 6 liegt, ist alles gut).

Wenn alles stimmt, gib das Zinc dazu, das Biokons, das ätherische Rosenöl und die Lebensmittelfarbe und mische alles noch einmal 1 Min/St. 3. Mache zur Sicherheit noch eine pH-Wert-Probe, dann fülle das Gel in eine Pumpspenderflasche oder eine Tube ab.

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Aus rechtlichen Gründen weise ich darauf hin, dass ich keine ausgebildete Medizinerin oder Kosmetikerin bin. Ich betreibe diesen Blog und die DIY-Kosmetik als Hobby, alle meine Aussagen über Wirkungsweisen und Eigenschaften von Rohstoffen und Rezepten basieren auf meiner persönlichen Erfahrung. Da aber jeder Mensch anders ist, ist es möglich, dass einzelne Produkte oder Rohstoffe bei dir anders wirken als bei mir. Ich weise ausdrücklich darauf hin, dass ich hier weder eine Linderung von Problemen oder gar Krankheiten verspreche oder garantiere. Wenn du meine Rezepte nachmixt, geschieht das auf eigenes Risiko.

5 Comments

  • Mascha

    Liebe Isa,

    Vielen Dank für deine Antwort und auch den konstruktiven Umgang mit der Kritik. Aber mir hilft deine Anpassung sehr. Vielen Dank dafür.

    Liebe Grüße und weiterhin viel Erfolg mit deiner tollen Seite,
    Mascha

  • Mascha

    Guten Morgen,
    Ein schönes Rezept, für mich stellt sich die Frage nach der Konzentration von Rosenöl.
    Bei einem 100% sind 10 Tropfen reines ätherisches Rosenöl sind viel zu viel und viel zu teuer.
    Wenn man das 10% von Primavera nehmen würde, wäre es wahrscheinlich immer noch sehr sportlich, man kann sich da aber langsam rantasten. Primavera selbst empfiehlt 2 Tropfen des 10% Rosenöl auf 50 ml.

    Viele Grüße,
    Mascha

    • Madame Mim

      Hi Mascha,

      da hast du natürlich recht, die Preise für 10ml ätherisches Rosenöl sind astronomisch. Ich nehme deshalb auch kein ätherisches Rosenöl mehr, sondern ein synthetisches Parfümöl, das wie Rose riecht. Das ist um einiges günstiger, aber riecht auch nicht so stark, davon muss man etwas mehr nehmen. Deinen Hinweis werde ich gleich malins Rezept aufnehmen, danke dafür 🙂

      LG, Isa

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