Hydrolat selber machen

Die wunderbare DIY-Kosmetik-Bloggerin Jasmin aka Schwatzkatz hat vor einiger Zeit einen Beitrag veröffentlicht, der mich schon eine ganze Weile beschäftigt. Sie zeigt darin, wie man Hydrolat selber machen kann – im Kochtopf.

Normalerweise wird Hydrolat in einer Destille gewonnen, als Nebenprodukt bei der Herstellung von ätherischen Ölen. Und diese Hydrolate sind natürlich in der Regel sehr hochwertig. Aber ein Pflanzenwasser durch Wasserdampfdestillation herstellen, das kann man zumindest in abgespeckter Variante zu Hause auch. Die Kochtopf-Variante von Jasmin ist auch gar nicht so aufwendig, wie es auf den ersten Blick erscheint. Doch ihr könnt euch ja denken, welche Frage mich vor allem beschäftigte: Kann man das auch im Thermomix machen?

Topf mit zwei Deckeln

Mann kann! Man muss nur ein paar Kleinigkeiten beachten, dann hat man schnell ein prima Pflanzenwasser als Grundstoff für viele schöne Dinge wie Gesichtswasser, Waschcreme für’s Gesicht oder Creme zur Hand.

Das Prinzip dahinter ist recht simpel. In den Topf kommt destilliertes Wasser. Durchs Erhitzen steigt der Wasserdampf nach oben und durch den Gareinsatz, in dem Pflanzenteile liegen. Sie geben ihre ätherischen Öle und andere Wirkstoffe an den Wasserdampf ab. Der Wasserdampf sammelt sich dann am Mixtopfdeckel und einem Kochtopfdeckel, der umgedreht in der Öffnung liegt – genau über einer kleinen Schüssel. Durch einen Eisbeutel auf dem Deckel kondensiert der heiße Wasserdampf und tropft als Hydrolat in die Schüssel.

Ich habe so ein Salbeihydrolat hergestellt, was sehr gut duftet. Ihr könnt aber nahezu alle unbehandelten Pflanzenteile, aus denen auch ätherisches Öl gemacht wird, nehmen, wie etwa Lavendelblüten, Rosmarin, Tannennadeln etc.

Hydrolat selber machen – im Thermomix

Zutaten:

• einen Gefrierbeutel
• 150 ml destilliertes Wasser
• den Gareinsatz
• eine kleine Schale, die bequem in den Gareinsatz passt
• Pflanzenteile, z. B. Salbeiblätter
• einen Kochtopfdeckel (der Knauf muss in die Öffnung im Mixtopf passen und der Deckel selbst die Öffnung möglichst dicht verschließen)
• hochprozentiger Alkohol zum Desinfizieren
• Kleine Braunglasflasche

Füll den Gefrierbeutel mit Wasser, verschließe ihn und friere ihn ein. Das Eis brauchen wir später, damit der Wasserdampf schneller abkühlt.

Desinfiziere den Mixtopf, den Gareinsatz, die Schale, den Mixtopfdeckel und den Topfdeckel sorgfältig mit dem Alkohol.

Füll das destillierte Wasser in den Topf. Gareinsatz einsetzen, Schüssel hineinstellen und die Salbeiblätter drum herum drapieren, sodass die Schüssel gut von Blättern umgeben ist.

Schließe den Mixtopf und lege den Topfdeckel umgedreht auf die Öffnung im Deckel, sodass der Knauf in den Topf hineinragt.

Stelle 60 Min./Varoma/Rührstufe ein. Wenn es anfängt zu dampfen, auf 100 °C herunterdrehen und Eisbeutel auf den Kochtopfdeckel legen.

Wichtig! Den Mixtopf vor Ablauf der Zeit NICHT aufmachen. Denn dann schließt er in der Regel nicht mehr richtig dicht und viel vom kostbaren Wasserdampf kann entweichen.

Wenn die Zeit abgelaufen ist, den Thermi einfach abdrehen und komplett abkühlen lassen. Dann den Deckel öffnen.

Was sich nun in der Schale gesammelt hat, ist das Hydrolat, auf dem noch ätherisches Öl schwimmt. Das kann man abschöpfen, ist aber aufwändig und unnötig. In die Braunglasflasche abfüllen und wie gekauftes Hydrolat verwenden.

Haltbarkeit: Dazu kann ich noch nicht viel sagen, meins ist jetzt etwa fünf Wochen alt und zeigt keine Anzeichen, dass es nicht mehr gut wäre. Auch Jasmin hat von einer längeren Haltbarkeit ihrer selbst gemachten Hydrolate ohne Konservierungsmittel berichtet. Allerdings habe ich festgestellt, dass es mit der Zeit den Duft verliert. War der Salbeiduft am Anfang noch sehr intensiv, muss ich das Hydrolat mittlerweile aufschütteln, damit es wieder duftet. Am besten also das selbst gemachte Hydrolat schnell weiterverwenden.

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Aus rechtlichen Gründen weise ich darauf hin, dass ich keine ausgebildete Medizinerin oder Kosmetikerin bin. Ich betreibe diesen Blog und die DIY-Kosmetik als Hobby, alle meine Aussagen über Wirkungsweisen und Eigenschaften von Rohstoffen und Rezepten basieren auf meiner persönlichen Erfahrung. Da aber jeder Mensch anders ist, ist es möglich, dass einzelne Produkte oder Rohstoffe bei dir anders wirken als bei mir. Ich weise ausdrücklich darauf hin, dass ich hier weder eine Linderung von Problemen oder gar Krankheiten verspreche oder garantiere. Wenn du meine Rezepte nachmixt, geschieht das auf eigenes Risiko.