Handpflege

Frühlings-Handcreme

Eigentlich bin ich ja nicht so der Handcreme-Fan. Ich mag das nicht, wenn ich erstmal zehn Minuten nix anpacken darf, weil ich sonst überall Fettflecke hinterlasse. Ein paar meiner Freundinnen dagegen sind echte Handcreme-Fans und neulich fragte mich sogar ein Arbeitskollege, ob ich zufällig Handcreme dabei hätte. Ich musste leider passen, doch es erstaunte mich, dass es ausgerechnet ein weiterer Kollege war, der ihm schließlich Handcreme geben konnte. Bei Männern scheint sich die Handcreme also auch größerer Beliebtheit zu erfreuen.

Der Grund, warum ich heute aber ein Handcreme-Rezept mit euch teile, ist meine Freundin Lisa. Sie schickte vor ein paar Tagen in unsere Corona-Connection-WhatsApp-Gruppe ein Bild von einer ewig langen Schlange vor Rossmann und meinte, sie müsse jetzt wohl in den sauren Apfel beißen und teure Handcreme in der Apotheke kaufen, denn bei dm und Müller sähe es gerade ähnlich aus.

Homemade Handcreme

Nun wohnt Lisa in der Großstadt und ich habe ohnehin das Gefühl, dass die Leute da mangels genügend Wald und Wiesen mit Vorliebe einen Ausflug zum nächstgelegenen Laden machen. Doch falls ihr auch keine Lust habt, vor der Drogerie ewig Schlange zu stehen oder ihr gerade das Haus ohnehin so selten wie möglich verlassen wollt (was ich gut verstehen kann), dann könnt ihr mit diesem Rezept eine schöne pflegende Handcreme ganz einfach selbst mischen.

Ich habe mich für eine frühlingshafte Variante mit Rosenduft entschieden, aber natürlich könnt ihr sie so beduften, wie ihr mögt. Orange ist zum Beispiel sehr gut als Stimmungsaufheller, Lavendel wirkt entspannend und Pfefferminze hat einen erfrischenden Effekt.

Tube oder Tiegel?

Ich habe die Creme später in eine Tube aus Weichplastik gefüllt, die ich mal in der Drogerie gekauft hatte, weil ich Handcreme aus Tuben lieber mag. Wenn ihr da gerade nicht hinkommt, dann könnt ihr sie aber auch ganz normal in einen Tiegel füllen.

Für die Basis ist es gut, wenn man ein leicht einziehendes Öl, ein mittelschnell einziehendes Öl und ein langsam einziehendes Fett nimmt, damit man nicht ständig nachcremen muss, die Creme aber nicht erst einen gefühlt ewig langanhaltenden Fettfilm bildet. Ich empfehle daher eine Mischung aus Jojoba- oder Aprikosenkernöl, Mandelöl und Sheabutter. Wer es noch reichhaltiger mag, kann auch einen Teil der Sheabutter gegen Kakaobutter ersetzen. Die Gesamtmasse wird dann aber etwas fester.

Wildrosenöl als pflegendes Extra

Optional ist ein schönes Wirkstofföl. Sehr beliebt bei Handcremes ist Calendulaöl, den es pflegt rissige und wunde Haut. Ich habe mich für Wildrosenöl (Hagebuttenkernöl) entschieden, weil ich es da hatte, es zur Rosen-Mischung passte und es eine stark regenerierende Wirkung hat. Es fördert die Heilung bei schuppiger Haut,mildert Pigmentflecken und pflegt Narben.

Als Hydrolat würde ich etwas nehmen, womit ihr nachher auch beduften wollt. Ich habe Rose genommen, weil ich den Duft mag, aber es auch vitalisierend, feuchtigkeitsspendend und abschwellend wirkt.

Erst leicht fettig, dann zart

Extras: Meine Lieblinge Aloe Vera (für die Feuchtigkeit) und D-Panthenol (wundheilend) dürfen für mich natürlich nicht fehlen. Zusätzlich habe ich noch etwas Allantoin untergerührt. Allantoin wirkt reizlindernd und glättend, sodass die Haut streichelzart wird.

Herausgekommen ist eine sehr sahnige Creme, die allerdings beim Auftragen die für Handcreme typische, leichte Fettschicht hinterlässt. Glücklicherweise ist die nach etwa zehn Minuten komplett verschwunden und es bleibt ein zartes, aber nicht öliges Hautgefühl zurück.

Frühlings-Handcreme

100 g

  • 10 g Aprikosenkern- oder Jojobaöl
  • 5 g Mandelöl (oder 15 g vom Aprikosen-oder Jojobaöl)
  • 15 g Sheabutter
  • 3 g Emulsan und 2 g Cetylalkohol ODER 5 g Lamecreme
  • 40 g Rosenhydrolat (oder ein anderes nach Wahl)
  • 20 g Aloe Vera-Gel oder 2 g Aloe Vera 10-fach
  • 1/4 TL Allantoin (optional)
  • 1 g D-Panthenol
  • 2 g Wildrosenöl (optional)
  • 20 Tr. Biokons
  • 15 Tr. Parfümöl, ätherisches Öl oder Seifenduftöl „Rose“
  • etwas rote Lebensmittelfarbe

Schüttet das Aprikosenkern- oder Jojobaöl, das Mandelöl, die Sheabutter und den Emulgator in den Mixtopf und lasst ihn 2 Min. /65°/ St. 1 schmelzen.

Gebt dann das Hydrolat und das Aloe Vera-Gel dazu und lasst es 3 Min. /65°/ St. 3,5 mixen und erwärmen.. Dann 8 bis 10 Min. ohne Temperatur St. 2 abkühlen lassen.

Das Wildrosenöl, das D-Panthenol und das Allantoin zugeben und 30 Sek./St. 3 unterrühren.

Biokons, Parfümöl und etwas rote Lebensmittelfarbe zugeben und 30 Sek. /St. 3 mixen. Zwischendurch stoppen und mit dem Spatel am Mixtopfrand entlangfahren, damit die Farbe gut untergemischt wird.

In einen sauberen Tiegeloder eine saubere Tube füllen.

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Aus rechtlichen Gründen weise ich darauf hin, dass ich keine ausgebildete Medizinerin oder Kosmetikerin bin. Ich betreibe diesen Blog und die DIY-Kosmetik als Hobby, alle meine Aussagen über Wirkungsweisen und Eigenschaften von Rohstoffen und Rezepten basieren auf meiner persönlichen Erfahrung. Da aber jeder Mensch anders ist, ist es möglich, dass einzelne Produkte oder Rohstoffe bei dir anders wirken als bei mir. Ich weise ausdrücklich darauf hin, dass ich hier weder eine Linderung von Problemen oder gar Krankheiten verspreche oder garantiere. Wenn du meine Rezepte nachmixt, geschieht das auf eigenes Risiko.

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