Gesichtspflege

Creme für fettige,unreine Haut

Meine Schwester hat vor kurzem die Pille abgesetzt. Nicht, weil sie ein Kind bekommen möchte, sondern weil sie ihren Körper nicht länger mit Hormonen vollpumpen will. Das machen tatsächlich recht viele junge Frauen gerade, es gibt sogar stapelweise Bücher zu dem Thema. Denn die kleine Tablette oder wahlweise die Spirale bewirken noch so einiges mehr im Körper als nur zu verhüten. Wenn man es aber absetzt, so katapultiert sich der Körper für einige Zeit zurück in die Teenager-Jahre. Der blödeste Nebeneffekt dabei: Wer schon damals fettige Haut und Pickel hatte, bekommt sie jetzt wieder.

Und so ist mein Schwesterchen, was bisher bewundernswert blütenzarte Haut hatte, nun im Gesicht, an den Schultern und am Dekolleté übersät von Pickelchen. Die tägliche Pflege macht das nicht leicht, denn reichte bisher eine einfache Creme, spannt die Haut jetzt nach dem Duschen, um kurz darauf wieder richtig schön zu fetten und fleißig Pickel zu produzieren. Grauenhaft!

Wie auch meine Arbeitskollegin hat meine Schwester mehrere Hautpflegeprodukte ausprobiert, von teuren Cremes aus der Parfümerie bis zu Apothekenprodukten. Richtig zufrieden ist sie aber nicht. Also dachte ich, ich reihe mich mal ein in ihre Testerei und gebe ihr mal eine selbstgerührte Creme.

Teebaumöl, Salbei und Honig gegen Pickel

Diese Creme sollte drei Zwecke erfüllen: Sie sollte wirksam gegen Pickel sein, das Nachfetten der Haut bremsen und sie stattdessen mit Feuchtigkeit versorgen. Gegen Pickel gibt es eine ganze Menge schöner Sachen. Allen voran Teebaumöl, ist superantibakteriell und trocknet den Pickel Ruck-zuck aus. Einziger Nachteil: Ich finde, es stinkt ziemlich, deswegen nehme ich es nur in Anti-Pickel-Gel, das über Nacht auf den Pickel aufgetragen wird (Rezept kommt demnächst). Aber jeder hat andere Geruchsvorlieben, wenn du also den Geruch von Teebaumöl nicht störend findest, mach es ruhig in die Creme. Eine zweite Superwaffe gegen Pickel-Bakterien ist Salbei. Gibt es als Hydrolat, aber auch als ätherisches Öl. Ich habe Letzteres zum Beduften der Creme genommen. Weitere Bakterienkiller sind Honig und Hamamelisextrakt (wirkt auch „adstringierend“, bedeutet: zieht die Poren etwas zusammen)

Porenverfeinernd, feuchtigkeitsspendend und dazu auch noch erfrischend wirkt Orangenblütenwasser (Neroliwasser). Es fällt als Nebenprodukt bei der Gewinnung von Orangenöl aus Bitterorangen an. Um das Nachfetten der Haut ein wenig zu bremsen,mische ich gern etwas Zinc PCA unter meine Kosmetik.

Auch fettige Haut braucht Fett

Eine Creme für fettige haut hat einen recht hohen Wasseranteil. Aber sie braucht auch Fett, sonst kann sie die Feuchtigkeit nicht halten. Viele handelsübliche Cremes gegen Pickel haben den Fettanteil sehr weit heruntergeschraubt und nutzen synthetisch hergestellte Schmierstoffe. Doch das führt zu dem Effekt, dass die Creme viel zu schnell einzieht und viel Wasser verdunstet. Anschließend spannt die Haut und/oder fettet direkt nach.

Mit einer Auswahl an leichten natürlichen Fetten kann man das verhindern. Ein schönes Fett für fettige/unreine Haut ist zum Beispiel Jojobaöl. Es ist eigentlich ein Wachs, deswegen fühlt es sich nach dem Auftragen auch leicht wachsig an. Jojobaöl verteilt sich gut auf der Haut, schützt die Hornschicht, sodass die Haut weniger Wasser verliert, und wirkt antibakteriell. Dazu kommt etwas Hanföl, das entzündungshemmend wirkt. Als Konsistemzgeber habe ich Mangobutter genommen, weil sie auf der Haut leichter wirkt als Sheabutter. Und etwas Bienenwachs, denn im Winter braucht die Haut etwas mehr Schutz. Im Sommer kannst du das Wachs weglassen.

Herausgekommen ist eine leichte Creme, die der Haut Feuchtigkeit gibt, sie bewahrt und ein weiches Gefühl gibt, ohne dass was glänzt. Wenn du zwar unter Pickeln leidest, aber sonst eher trockene Haut hast, empfehle ich dir als Grundlage ein schönes, selbstgemachtes Feuchtigkeitsgel.

Creme für fettige unreine Haut

Zutaten (ergibt ca. 100 g Creme)

  • 10 g Jojobaöl
  • 8 g Mangobutter
  • 1 g Bienenwachs
  • 3 g Emulsan
  • 2 g Cetylalkohol
  • 70 g Orangenblütenwasser
  • 1,5 g Hamamelisextrakt (optional)
  • 1,5 g D-Panthenol (optional)
  • 1/3 TL Honig
  • 1 g Zinc PCA
  • Msp. Xanthan (optional, wenn die Konsistenz dicker werden soll)
  • 10 Tr.Biokons
  • 10 Tr. ätherisches Salbeiöl
  • 10 Tr. ätherisches Orangenöl

Das Jojobaöl, die Mangobutter, das Bienenwachs und die Emulgatoren Emulsan und Cetylalkohol 3 Min/65 °C/ St. 1 schmelzen. Zwischendurch stoppen und am Rand hängende, feste Stücke runterschieben.

Das Orangenblütenwasser zugeben und 2 Min. /60 °C / St. 3 mixen. Zwischendurch runterschieben. Dann 6 Min. / St. 3 mixen, bis die Masse 37 °C erreicht hat.

Nun Hanfsamenöl, Honig, Hamamelisextrakt und D-Panthenol 30 Sek. /St. 2,5 unterrühren. Jetzt Ph-Wert-Probe machen, indem du etwas Creme in etwas Wasser löst und den Teststreifen reinhälst. Ggf. mit einer kleinen Prise Natron (bei zu sauer) oder einem Tropfen Zitronenkonzentrat (bei zu basisch) korrigieren.

Dann Biokons, ätherische Öle, Zinc PCA und ggf. Xanthan zugeben und 30 Sek. /St. 3 mixen.

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Aus rechtlichen Gründen weise ich darauf hin, dass ich keine ausgebildete Medizinerin oder Kosmetikerin bin. Ich betreibe diesen Blog und die DIY-Kosmetik als Hobby, alle meine Aussagen über Wirkungsweisen und Eigenschaften von Rohstoffen und Rezepten basieren auf meiner persönlichen Erfahrung. Da aber jeder Mensch anders ist, ist es möglich, dass einzelne Produkte oder Rohstoffe bei dir anders wirken als bei mir. Ich weise ausdrücklich darauf hin, dass ich hier weder eine Linderung von Problemen oder gar Krankheiten verspreche oder garantiere. Wenn du meine Rezepte nachmixt, geschieht das auf eigenes Risiko.

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