Gesichtspflege,  Peeling

„Burgfräulein“ Mandel-Öl-Peeling

Neulich hatte ich ein Buch über Naturkosmetik in den Fingern, das schon ein paar Jährchen hinter sich hat. Ich finde solche Bücher immer ziemlich spannend, den viele Kosmetikprodukte (die selbstgemachten wie auch die herkömmlichen in der Drogerie) enthalten Neuauflagen von Rezepturen oder Zutaten, die schon lange als positiv für die Körperpflege bekannt sind.

Auf jeden Fall stieß ich in dem Buch auf ein Rezept für ein Mandelpeeling und erfuhr, dass angeblich schon die Frauen im Mittelalter einen Brei aus gemahlenen Mandeln oder anderen Nüssen und Öl verwendet haben, um ihr Gesicht zu reinigen. Ein paar Tage später war ich bei Lush (die Kosmetikkette, die diese Mega-Badebomben verkauft) und was lag da im Regal? Eine Rolle festes Mandel-Öl-Peeling!

Kein Zucker und kein Salz fürs Gesicht

Ich hatte schon länger nach einer natürlichen Peelinggrundlage fürs Gesicht gesucht, denn meine Haut ist eine richtige Zicke. Feuchtigkeitsarm, fettarm, aber mit ordentlich Talg und Hautschüppchen auf der Stirn. Die gängigen Peeling-Grundlagen wie Zucker und Salz empfehle ich nicht fürs empfindliche Gesicht – viel zu scharfkantig – und dazu entzieht Salz die wertvolle Feuchtigkeit. Bei selbst gemahlenen Mandeln (oder anderen Nüssen) hat man dagegen selbst in der Hand, wie grob oder fein das Peeling sein soll.

Dazu kommt, dass nicht nur Wasser und Schaum eine Reinigungswirkung haben, sondern auch Öl. Es bindet öllösliche Schmutzpartikel und hinterlässt einen zarten Fettfilm, mit dem sich die trockene Haut gleich viel weicher anfühlt, weil das Öl das Wasser in der Haut nicht auswäscht. Natürliche Peelinggrundlagen wie Mandeln, Kleie oder Weizenmehl bilden überdies Schleimstoffe, die die Haut vor zu starkem Abrieb schützen.

Auftragen, einmassieren, abspülen

Ich habe mir also aus verschiedenen Ölen, Mandelmehl und Sonnenblumenkernen eine cremige Paste angerührt, die ich abends je nach Laune und Zustand meiner Haut nach der Reinigung mit einer Waschcreme aufs nasse Gesicht auftrage, es sanft einmassiere und dann abspüle. Es ist wichtig, dass man nicht rubbelt, denn dann kann die Haut verletzt werden. Den Schritt mit der Waschcreme vorweg kann man sicher auch weglassen, aber ich will auf Nummer sicher gehen, dass auch wirklich alle Make-up-Reste weg sind, bevor es an die restliche Pflege geht.

Meine Erfahrung bisher ist: Die Haut fühlt sich weicher an und in den Tagen danach habe ich nicht mehr so stark mit Pickelchen und verstopften Poren zu kämpfen wie sonst.

Aber jetzt genug gequatscht, hier kommt das Rezept (in einer Pro- und einer Quick-and Easy-Version):

„Burgfräulein“ Mandel-Öl-Peeling

Zutaten (für etwa 80g) :

  • 50 g Mandelkerne
  • 20 g Sonnenblumenkerne (enthalten Vitamin E und machen die Paste sämiger)
  • 12 g Mandelöl
  • 8 g Aprikosenkernöl oder Jojobaöl (feuchtigkeitsspendende Öle für trockene Haut)
  • 2 g Kamille-Blau-Öl (Wirkstofföl, beruhigt die Haut)
  • 1/2 TL Vitamin E (verhindert das vorzeitige Ranzigwerden der Öle)

Mandelkerne im Thermi 20 Sek./St. 10 fein hacken. Wem es noch zu grob ist, einfach nochmal 10 Sek/St. 10 mixen.

Mit einer Feinwaage in einem extra Gefäß Öle abmessen und in den Thermi schütten. Vitamin E zugeben und Zutaten 2 Min/St. 3 verrühren, bis eine cremige Paste entstanden ist. In ein sauberes Gefäß füllen.

Zutaten für die Quick and Easy-Version:

  • 50 g Mandelkerne
  • 20 g Sonnenblumenkerne
  • 20 g Mandelöl

Mandelkerne im Thermi 20 Sek/St.10 fein hacken. Wem es noch zu grob ist, einfach nochmal 10 Sek/St. 10 mixen. Dann das Öl zugeben und 2 Min/St. 3 zu einer cremigen Paste verarbeiten. In ein sauberes Gefäß füllen und fertig.

Nach kurzer Zeit setzt sich die Mandelmasse unten ab. Am besten vor dem Gebrauch mit einem Kosmetikspatel umrühren, eine kleine Menge entnehmen und in die Handfläche streichen, so minimiert ihr gleichzeitig das Risiko, dass Keime in euer Peeling gelangen. Wird eure Paste fest, weil zu wenig Öl drin ist? Kein Problem, die Mandelkörner sind so gut ummantelt, dass ihr auch aus der festen Masse eine etwa haselnussgroße Masse abstechen und im Gesicht verteilen könnt. Zusammen mit dem Wasser ergibt sich wieder ein cremiges Peeling.

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Aus rechtlichen Gründen weise ich darauf hin, dass ich keine ausgebildete Medizinerin oder Kosmetikerin bin. Ich betreibe diesen Blog und die DIY-Kosmetik als Hobby, alle meine Aussagen über Wirkungsweisen und Eigenschaften von Rohstoffen und Rezepten basieren auf meiner persönlichen Erfahrung. Da aber jeder Mensch anders ist, ist es möglich, dass einzelne Produkte oder Rohstoffe bei dir anders wirken als bei mir. Ich weise ausdrücklich darauf hin, dass ich hier weder eine Linderung von Problemen oder gar Krankheiten verspreche oder garantiere. Wenn du meine Rezepte nachmixt, geschieht das auf eigenes Risiko.

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